Vortrag und Diskussion über die politische Kultur der USA
The American Way – an der FOSBOS Lindau
Wir wählen bald, die USA haben schon. Interessiert uns letzteres? Wirklich? Glaubt denn irgendjemand, dass dies keine Auswirkungen auf unser Leben in Europa haben wird? Tatsächlich kommt gefühlt in den Medien fast nichts anderes mehr – abgesehen von Entwicklungen im Zuge der anstehenden Bundestagswahl. Vorher war Krieg in der Ukraine, jetzt ist Trump. Trump ist seit ca. vier Wochen im Amt und die Nachrichten überschlagen sich. Wer kennt sich da noch aus? Wie kann man irgendwie verstehen, was gerade abgeht?
Ulrich Büttner, Lehrkraft an einem Konstanzer Gymnasium, studierter Historiker und Geschichtler aus Passion zeigte uns im Rahmen seines von der Fachschaft Englisch organisierten Vortrags „Politische Kultur der USA“ am Mi., 19.02.25, 15-17:00 Uhr, d.h. ca. 20 Lehrkräften der Berufsschule und der FOSBOS Lindau und weiteren Gästen auf, wie die US-Amerikaner gestrickt sind und warum sie so denken.
Und hierbei spannt Büttner den Bogen weit auf vom „America, a shining city upon a hill“ dem Credo der Pilgerväter und „God bless America“, über ein mögliches „Inseldenken“, die „Can-do“-Mentalität (Machbarkeitsphilosophie) der Amerikaner, sowie dem „From-rags-to-riches“-Gedanken, wie auch dem „Frontier“-Mythos, ihr früherer Progressivismus, das Konzept der sog. „Manifest Destiny“ (Offensichtliche Bestimmung), die Monroe Doctrine von 1823 und dem Slogan „Make America great again“, der ursprünglich schon von Ronald Reagan 1980 geprägt wurde. Ist Trump ein Isolationist? Zumindest konnte man dies mit Blick auf seine erste Amtszeit noch annehmen, doch inzwischen zeigt er weitere politische Facetten. Was wird uns erwarten? Man weiß es nicht. Können wir von den USA – wenn auch allenthalben vielerorts nur Kopfschütteln zu sehen ist und mancher mit Unverständnis reagieren mag – unterm Strich sogar noch was lernen? US-Amerikaner sind keine Europäer, sind Amerikaner – they do it their way, wie so ähnlich schon Sinatra sang, the American way. Klingt verwirrend? Das ist es zunächst auch aber Ulrich Büttner hat uns viele Zusammenhänge auch im Rahmen der Diskussion im Anschluss erfolgreich aufgezeigt, so dass man sich nun zwar immer noch wundern mag, aber doch viel klarer sieht.